Garderobe mit Wetterfahne

Engelbosteler Turmspitze wird zum Kleiderständer

Pastor Rainer Müller-Jödicke freut sich mit Katharina Redecker, dass die Engelbosteler Turmspitze restauriert wurde: Lasse Kösels Großvater Gerhard Engelke hat daraus eine Garderobe fürs Pfarrhaus gefertigt.

„Das hat mein Opa von Herzen gern gemacht“, spürt auch Lasse Kösel. Der Achtjährige bestaunt die originelle Garderobe, die seit kurzem im Engelbosteler Pfarrhaus steht; sein Großvater Gerhard Engelke hatte sie im Herbst liebevoll restauriert und gestaltet.

„Im Sommer wurde doch unser Foyer neu gestrichen und dabei auch die abgängige Garderobe abgehängt“, erinnert Rainer Müller-Jödicke. Damit die Besucher des Kirchenbüros und Pfarramtes auch weiterhin ihre Jacken aufhängen können, hatte der Pastor eine besondere Idee.

„Vor zwanzig Jahren brauchte unser Kirchturm eine neue Spitze, die damals der örtliche Schmiedemeister Gerhard Engelke gefertigt hat“ erläutert Müller-Jödicke. Während die Wetterfahne marode war, wurde die hölzerne Halterung damals zunächst unten im Turm abgestellt. Katharina Redecker tat das dann Leid: „Ich habe sie erstmal mitgenommen und in meinem Garten als Blumenkübel aufgestellt“, sagt die frühere Kirchenvorsteherin.

Engelke hat sie nun fachmännisch restauriert. „Die vier Füße müssen mehrere Jahrhunderte alt sein“, urteilt der Schmied und erklärt, dass daran einst die Dachdecker ihre Leitern aufgehängt hätten. Die oberste morsche Holzschicht der Halterung hat Engelke abgetragen und eine originalgetreue Wetterfahne darauf gesetzt. „Sie sieht so aus wie das, was ich vor zwanzig Jahren nach den Richtlinien des Denkmalschutzes gemacht habe und zurzeit oben auf unserem Kirchturm ist“, führt Engelke aus. Hinzugefügt hat er vier Haken, an denen nun Mäntel aufgehängt werden können. Ein altes Verbbindungsstück hat er sogar zu einem Schirmhalter umfunktioniert.

Sein Enkel hatte dabei in der heimischen Werkstatt jeden Arbeitsschritt beobachtet und lobt: „Die Garderobe ist wirklich schön geworden!“

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