Stell dir vor: Es ist Ostern und keiner darf hin!

Ostervideo aus Engelbostel aus der Martinskirche und dem Wohnzimmer der Familie Hamburg

„In den letzten Jahren waren hier an Ostern sogar schon zum Sonnenaufgang über hundert Leute in der Martinskirche“, erinnert sich Rainer Müller-Jödicke wehmütig. Aber dieses Jahr können die Engelbosteler und Schulenburger keine österlichen Gottesdienste in der Kirche feiern. Bereits seit Wochen wendet sich der Pastor deshalb mit improvisierten Videoandachten an seine Gemeinde und hängt die Minipredigten auch an die Wäscheleine vor der Martinskirche.

„Meine dreiminütigen Andachten kommen überraschend gut an“, berichtet Müller-Jödicke, der sich freuen würde, wenn er mit seinen Sonntagspredigten auch knapp siebenhundert Personen „erreichen“ – so der Facebook-Bericht – würde. „Ich habe gestaunt, dass mir Leute per Email geschrieben haben, dass sie es gerade in dieser Zeit beruhigend finden, meine Stimme zu hören“, sagt der Pastor, der nach eigenen Angaben mindestens einmal am Tag seine Wäscheleine mit neuen Zetteln bestücken muss.

„Wir als Familie finden die Idee mit den Minipredigten gut und haben die Zettel sogar zu unseren Verwandten nach Gehrden geschickt“, erzählt Stephanie Hamburg, die sich mit der gesamten Familie ehrenamtlich in der Gemeinde engagiert. Mit ihrem Ehemann Fritz hat sie vor zwei Jahren eine CD mit Kinderliedern für die KU4-Konfirmandenarbeit der Gemeinde produziert und kündigt an: „Darum wollen wir gern mithelfen und ein Ostervideo für die Martinsgemeinde erstellen.“

„Die Gemeinde kann dann den etwa viertelstündigen Gottesdienst in ihren Wohnungen und Häusern als Wohnzimmergottesdienst mitfeiern“, schlägt Müller-Jödicke vor, der an den letzten Sonntagen selbst im Internet solche Gottesdienste geschaut und mitgefeiert hat. Für die Musik wird die Kamera ins Wohnzimmer der Familie Hamburg wechseln. „Wir haben das Osterlied, das wir damals für die CD eingesungen haben, nun vor der Kamera musiziert“, erläutert Stephanie Hamburg.

Das Video wird am Ostermorgen auf der Facebook-Seite und auf der Homepage der Kirchengemeinde freigeschaltet werden.

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