Die Urkunde

Dem Grafen von Roden seis gedankt...

Das Kloster Marienwerder wurde im Jahre 1196 von dem Grafen Konrad von Roden gegründet, der nach der Sitte der damaligen Zeit das Heil seiner Seele sichern wollte. Dieses Grafengeschlecht war damals jenseits der Leine stark begütert, es besaß u.a. Lauenrode vor Hannover, Limmer und Wunstorf. Außer diesen Burgen hatte es noch zahllose Besitzungen im
Kalenberger Lande und darüber hinaus. Graf Konrad war ein treuer Diener Heinrich des Löwen, der seinen Vasallen für seine Hilfe im Kampfe gegen die Staufer und gegen die Slawen mehrfach belohnte.

Graf Konrad von Roden stattete seine Stiftung "Santæ Mariæ in Werdere" recht ansehnlich aus. Der Bischof Thetmar von Minden gab seine Zustimmung und nahm fortan das Kloster, das dem Augustinerorden zugewiesen wurde, samt seinen Besitzungen - so auch das Großkirchspiel Hendelingeburstelle, in seinen Schutz. Von der Urkunde ist lediglich eine Abschrift erhalten, wahrscheinlich anläßlich der zweiten Weihe im Jahre 1216. 

Hier der Wortlaut (die eckigen Klammern geben die heutigen Ortsbezeichnungen wieder) aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt:

Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit. Thetmarus, von Gottes Gnaden Bischof der Mindener Kirche .(...) Da es eine Pflicht unseres Namens und Amtes ist, daß wir das, was auf die Verehrung des göttlichen Namens und die Ehre des Hauses Gottes zielt, mit peinlicher Sorgfalt fördern und die frommen Wünsche der Getreuen den gebührenden Erfolg haben und, auf dauernde Festig­keit gestützt, dass der edle Mann, Graf Konrad von Roden, an einer gewissen Stelle seines Erbgutes, die in unserem Mindenschen Bistum liegt, sie heißt jetzt die Insel der heiligen Maria, eine Konventualkirche errichtet und sie dotiert hat mit der Insel selbst, wo sie gegründet ist, und dem anliegenden Hof mit allen seinen Privilegien und Pertinenzien in Äckern, Wiesen, Wäldern, Weiden und Fischereien (sowohl in der Leine wie in den Gräben und Teichen) und durchaus mit dem Recht, mit dem der Graf Konrad selbst und sein Vater Hildebald eben diese Güter besessen haben. (...) 11 Hufen zu Havetesla [Havelse] und 3 Teiche daselbst, 7 Hufen zu Lectere [Letter], 2 Mühlen an der Leine und die

Fischerei im Flüsse, 3 Hufen zu Bardelinge­burstelle [Berenbostel], 5 Hufen zu Stochem [Stöcken] und die Kirche in Hendelingeburstelle [Engelbostel].(...)