Auf dem Weg zum Weihnachtsfest

Andacht für das Langenhagener ECHO am 24.12.15 von Pastor Rainer Müller-Jödicke

Er pendelt. Jeden Montag geht es auf die Autobahn runter bis nach München, und freitags geht es nach Dienstschluss wieder zurück in den Norden. Meistens fühlt sich die das dann trotz Stau gar nicht so lange an, weil er sich einfach auf seine Frau und die Familie und Freunde freut, die da in der Heimat auf ihn warten. Nun ging es also in der Weihnachtswoche schon am Mittwochabend wieder zurück. Aber als er sich ins Auto setzte, spürte er schon ein Grummeln in der Magen-Darm-Gegend. Bereits den ganzen Tag lang war ihm nicht gut gewesen. Aber er wollte doch zum Fest nach Hause – und fuhr los

Die ersten hundert Kilometer summte er noch Weihnachtslieder, doch hinter Würzburg wurde ihm auf einmal heiß, dann lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. „Oh Gott“, was soll ich bloß tun“, betete er im Stillen. Sollte er umdrehen, sich in seinem gemieteten Zimmer ausschlafen und es im Laufe des Heiligen Abend noch einmal versuchen?

Die Autos um ihn herum fuhren immer gereizter. Auch dem Bulli vor ihm ging es nicht schnell genug und er setze zum Überholen an. Auf einmal war somit der Blick frei auf den dann folgenden LKW-Anhänger. Er traute seinen Augen nicht. Sonst stand auf jeder LKA-Plane in leichten Schriftvarianten irgendein Firmenname, jetzt sah er ein Bild. 

Er erkannte drei Männer mit Geschenken. Die schauten auf einen großen Stern. Und sie trugen Kronen. „Das sind ja die Heiligen drei Könige“, entfuhr es ihm. Nun wird´s auch für euch Zeit, schmunzelte er, „dass ihr pünktlich ankommt. Er fuhr noch etwas näher auf, so dass er den Schriftzug darunter lesen konnte. „Gott spricht auch zu dir: Ich bin bei dir auf deiner Reise, damit du gut ankommst!“

Auf einmal wurde ihm wohlig warm, denn er fühlte, dass dieser Satz dort genau für ihn stand. So wie die Könige damals ihren Weg gefunden haben zum Jesuskind, so würde auch er es sicher schaffen. Er ist dann kurz herausgefahren, Er hat sich dann an der nächste Raststätte Salzstangen und Cola gekauft und ist weiter nach Hause gefahren – im Vertrauen darauf, dass auch er dort Weihnachten feiern kann, weil Gott uns behütet auf unserem Weg.

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