Ensemble filum gibt ein Geburtstagsständchen

Musikalischer Abendgottesdienst eröffnet Feierlichkeiten zum 825. Kirchenjubiläum in Engelbostel

Das Ensemble filum bringt Alte Musik in die Region Hannover und kommt nach Engel-bostel zum Kirchenjubiläum.

„Zu einem 825. Geburtstag gehört doch ein festliches Ständchen“, sagt Pastor Rainer Müller-Jödicke und freut sich auf einen musikalischen Abendgottesdienst in Engelbostel am Freitag, 21. Mai um 20 Uhr. Seine Martinskirchengemeinde feiert an diesem Pfingstwochenende, dass sie im Jahr 1196 erstmals urkundlich erwähnt worden ist.

„In biblischen Zeiten standen die Bauherren vor der Wahl, ihr Haus auf Sand oder auf Fels zu bauen“, erinnert Müller-Jödicke an die biblische Lesung, die für den Gottesdienst vorgesehen ist. Die Engelbosteler hingegen hätten ihre erste kirchlich genutzte Klause zunächst im Klusmoorgebaut, bevor sie dann einige hundert Meter weiter ihr Gotteshaus am heutigen Standort auf festem Geestboden errichtet hätten.

Zwar stand der Kirchturm schon im Mittelalter, der Gottesdienstraum jedoch wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erneuert – der jetzige stammt aus der Barockzeit. „Darum haben wir zum wiederholten Male das Ensemble filum eingeladen, bei uns barocke Musik zu musizieren“, erzählt der Pastor. Ursprünglich wollte er das Quintett am 12. Februar ein Konzert spielen lassen, das jedoch coronabedingt nicht stattfinden durfte.

Nun werden die Sopranistin Mareke Freudenberg und der Bariton Roman Tsotsalas mit Anna Reisener (Cello), Bernward Lohr (Cebalo) und Daniel Seminara (Laute) Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert im musikalischen Abendgottesdienst zu Gehör bringen. Nicht nur zwei Kantaten von Georg Friedrich Händel, sondern auch selten aufgeführte Sonaten von Josef Bodin de Boismortier und Johann Ernst Galliard sind Teil des Gottesdienstes.

„Weil in meiner ostfriesischen Heimat die Uhren andersrum gehen, ist Musik aus dem Konzert am 12. Februar nun Teil des Gottesdienstes am 21. Mai“, schmunzelt der Theologe, der sich auch auf einen ökumenischen Geburtstagsgruß freut. Denn zwei Werke des katholischen Komponisten Agostino Steffani stehen ebenfalls auf dem Programm, der – wie übrigens auch Händel einige Zeit am Hannöverschen Königshof musizierte, um dann später im Vatikan tätig zu werden.

„Die Musik führt uns also zurück in eine Zeit, in der auch die Engelbosteler sich engagiert mit ihrem lutherischen Glauben gegen den Hannöverschen Gegenreformator Steffani auseinandersetzen mussten“, erläutert Müller-Jödicke das Konzept des Gottesdienstes, in dem auch er zum Glauben rund um die Martinskirche ermutigen will: „Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth“, heißt es denn im Psalmwort, das die Gemeinde beten und über das der Theologe predigen wird.

Wegen der begrenzten Platzzahl ist eine Anmeldung auf der Homepage www.martinskirchengemeinde.de nötig. Die Feierlichkeiten werden dann am Pfingstsonntag um elf Uhr mit einem Festgottesdienst mit Regionalbischöfin Petra Bahr auf der Kirchwiese fortgesetzt.

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