Musik aus dem Herzen heraus

Pastor Molete aus Südafrika besuchte Engelbostel

Er ist zwar nur kurz in Deutschland, aber einen Besuch in der Martinskirchengemeinde lässt Pastor Kayjay Molete aus Südafrika sich nicht nehmen: Der stellvertretende Superintendent des Kirchenkreises Odi nimmt zurzeit an einer internationalen Konferenz im Hermannsburger Missionswerk teil und besucht in diesen Tagen auch die Lutherstadt Wittenberg. Zuletzt hatte er vor fünf Jahren auf der Kanzel der Martinskirche gepredigt. Auf Vermittlung von Dörthe Behn-Hartwig aus Brelingen, die sich in der Partnerschaftsarbeit im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhangen engagiert, erzählte er nun vom Leben und Glauben in Südafrika.

„Die Hermannsburger Missionare haben im 19. Jahrhundert den lutherischen Glauben zu uns nach Afrika gebracht, so dass wir bis heute deutsche Melodien im Gottesdienst singen“, erzählte der fröhliche Lutheraner, als er am vergangenen Donnerstag im Frauenkreis der Kirchengemeinde zu Gast war. „Aber während ihr immer einstimmig aus dem Gesangbuch singt, tun wir das harmonisch und singen aus dem Herzen heraus“, erklärte der Pastor. Als die Damen dann einen Choral anstimmten, sang Molete spontan eine Bassstimme dazu.

Der leitende Theologe aus Afrika brachte auch Strukturprobleme seiner Kirche zur Sprache: „Genauso wie der hiesige Kirchenkreis haben auch wir gerade vier Vakanzen und fürchten uns, weil bald mehrere ältere Kollegen in den Ruhestand gehen, während zu wenig Theologiestudenten nachkommen.“

Auf die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen in Odi angesprochen beindruckte Molete die Damen: „Bei den Frauen in Südafrika klappt die Ökumene am besten!“ Daran nahmen sich die Mitglieder des Frauenkreises ein Beispiel und sprachen eine Einladung an die katholischen Frauen, die in Engelbostel und Schulenburg leben, aus, die erst letzte Woche um ein Gastrecht gebeten hatten. „Vor hundertfünfzig Jahren haben die Deutschen euch die Grundlagen des Glaubens vermittelt, jetzt zeigt ihr uns, wie wir unseren Glauben leben können“, schmunzelte Pastor Rainer Müller-Jödicke und dankte seinem Kollegen für den Impuls.

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