Offene Kirche
2008 entwickelte ein Kirchenvorsteher der Gemeinde die Idee, unsere Martinskirche auch außerhalb der Gottesdienstzeiten zu öffnen. Jeder sollte sich eingeladen fühlen, sich zu bestimmten Zeiten mit dem Gotteshaus vertraut zu machen, zum Beten einmal allein und in Ruhe vor dem Altar niederzuknien, ein Zwiegespräch mit Gott führen zu können, seinen Gedanken nachzuhängen oder dem hektischen Alltag einfach nur für kurze Zeit entfliehen zu können. Auch die immer noch teilweise vorhandene Hemmschwelle vieler Gemeindeglieder, eine Kirche zu betreten, sollte durch die offene Tür herabgesetzt werden.
Die Idee fand Anklang, und seit dem 7. Mai 2008 ist die Martinskirche in den Sommermonaten von Mai bis Oktober donnerstags bis sonntags jeweils in der Zeit von 17 bis 19 Uhr geöffnet.
Gleich am Eingang werden die Besucher mit einem Text willkommen geheißen, somit „abgeholt“ bzw. in Empfang genommen und auf bestehende Möglichkeiten hingewiesen. In einem Flyer ist die Geschichte der Kirche nachzulesen.
Es fanden sich im Laufe der Jahre bis zu 28 ehrenamtliche Mitarbeiter, denen Informationen rund um unsere Kirche an die Hand gegeben wurden, um gegebenenfalls Fragen der Besucher beantworten zu können.
Durch ein engagiertes Gemeindemitglied wurde ein Holzkreuz liebevoll gestaltet, an dem seither Gebetsanliegen angebracht werden können. Zudem besteht die Möglichkeit, in einer gemütlichen Ecke zu meditieren, zu beten, eine Kerze anzuzünden oder ein Mut machendes Kärtchen mit einem Bibelvers mit in die Woche zu nehmen. Die Besucherzahlen sind sehr unterschiedlich.
Nicht an jedem Tag finden Menschen den Weg in unsere Kirche, jedoch kommen manchmal bis zu sechs Einzelpersonen oder gelegentlich Gruppen von bis zu fünfzig Personen zu uns – aber auch einmal ein Pärchen, das dann die Kirche als Ort für seine Hochzeit wählte, wieder eintrat und sich umpfarren ließ.
Vor einigen Jahren fand zudem eine Konzertreihe im Zusammenhang mit der offenen Kirche statt. Zu insgesamt sechs musikalischen Abenden, bei denen die Kirchenbesucher den unterschiedlichen Organisten praktisch über die Schulter schauen konnten, kamen zwanzig bis sogar hundert Musik- und Kircheninteressierte.
Realisieren lässt sich dieses Projekt bis heute durch die Ehrenamtlichen, die treu und mit Engagement für das Fortbestehen der „offenen Kirche“ arbeiten.