Das Jubiläum

800 Jahre Martinskirchengemeinde - ein seltener Geburtstag

Die Ev.- luth. Martinskirchengemeinde Engelbostel-Schulenburg feiert im Jahre 1996 ein herausragendes, seltenes Jubiläum: 

Genau 800 Jahre ist es her, dass die Kirche zu Engelbostel erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Als Graf Konrad I. von Roden mit seiner Gemahlin Kunigunde Anno 1196 auf einer heute nicht mehr erkennbaren Leineinsel zwischen Garbsen und dem heutigen Stadtteil Hannover-Stöcken das Augustiner-Kloster Sanctæ Mariæ in Werdere (heute Marienwerder) gründete, stattete er seine Stiftung mit vielen Besitzungen aus, so auch unter anderem die Kirche zu Engelbostel (in der Urkunde „Hendelingeburstelle“ genannt). 

Diese urkundliche Erwähnung ist der erste schriftliche Nachweis über die Existenz der damaligen Kirche. Die Gemeinde dürfte allerdings wesentlich älter sein, denn das Dorf Engelbostel, gehört zu den ältesten in unserer Gegend und könnte schon in karolingisch-sächsicher Zeit, also zwischen 800 n. Chr. und dem Jahr 1000 bestanden haben. In einer Urkunde Conrads des III. vom 10. Juni 1033 wird Engelbostel als „Helingaburstalla“ erstmals erwähnt.

Das Engelbosteler Gotteshaus gilt als „Mutterkirche“ sämtlicher Gemeinden nördlich der Leine und der im alten Amte Langenhagen. Sie dürfte die älteste Kirchengemeinde im Norden der Landeshauptstadt sein. Zu den Höfen, welche die Grenzen des Großkirchspiels Engelbostel sicherten, gehörte auch der Hof „Hanovere“, der den Leineübergang sperrte. So umfasste die Parochie der Martinskirche einst die gesamte Siedlungszelle. Erst im 12. und 13. Jahrhundert wurden von ersterer die Parochien der Marktkirche Hannovers, des Klosters Marienwerder und des Hagenhufendorfes Langenhagen abgespalten.

Mit der Zeit und der zunehmenden Besiedelung wurde die Martinsgemeinde immer kleiner, indem Teile des Gemeindegebietes selbständige Kirchengemeinden mit eigenem Gotteshaus und eigener Pfarrstelle bildeten. 

Noch vor wenigen Jahrzehnten gehörten einzelne Langenhagener Ortschaften wie Godshorn und Evershorst kirchlich zu Engelbostel, ebenso auch Vinnhorst (Hannover), Berenbostel, Heitlingen, Stelingen (Garbsen) und Resse (Wedemark).

Inzwischen besteht die Martinsgemeinde „nur noch“ aus den zwei Langenhagener Ortschaften Schulenburg und Engelbostel mit mehr als 2.700 Gemeindegliedern. Außer dem Pastor gehören zu den Hauptamtlichen u.a. der Diakon, die Pfarrsekretärin, und die Mitarbeiterinnen des Ev. Kindergartens. Eine große Anzahl neben- und ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen und Gruppenleiter/innen gestalten die Gemeindearbeit und die Gottesdienste mit. Unsere Kirchengemeinde besitzt und verwaltet einen eigenen Friedhof, der 1840 an jetziger Stelle angelegt wurde. Davor befand sich der Friedhof rund um die Kirche.