„Das hat zu 180 Prozent gepasst“

Pastor Rainer Müller-Jödicke wurde aus Engelbostel verabschiedet

Dank für vielfältiges Engagement in vielen Ämtern: Superintendent Dirk Jonas mit Wiebke und Rainer Müller-Jödicke. Foto: Andrea Hesse

„Ich werde Chef-Pastor für die Pastorinnen und Pastoren im Nachbarkirchenkreis“ – so erklärte er es den Kindern der Grundschule Engelbostel zum Abschied. Anfang September wird Pastor Rainer Müller-Jödicke in das Amt des „Chef-Pastors“ oder Superintendenten im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf eingeführt; am Wochenende wurde er in der Engelbosteler Martinskirche aus seinem Dienst als Pastor verabschiedet.

Zwölf Jahre lang war Müller-Jödicke in der evangelischen Kirchengemeinde Engelbostel-Schulenburg tätig; zuletzt als Teil des verbundenen Pfarramtes Langenhagen-Süd. Darüber hinaus hatte er im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen eine Reihe von Ämtern inne: unter anderem als erster stellvertretender Superintendent, als Mitglied der Kirchenkreissynode, Beauftragter für die Arbeit mit Lektor*innen und Prädikant*innen und Vorsitzender des Diakon*innenausschusses.

Superintendent Dirk Jonas entpflichtete Müller-Jödicke von seinen Aufgaben in der Martinskirchengemeinde und im Kirchenkreis und blickte zurück: „Kirche nah bei den Menschen: genau hinschauen, aus dem gelebten Leben schöpfen und mit dem Evangelium verweben, das war und ist eine deiner vielfältigen und großen Stärken“, hob er hervor. Hinzu komme „eine schöne Portion Humor“ und die kostbare Begabung, zum richtigen Zeitpunkt bei den Menschen zu sein, die gerade Unterstützung brauchen. Auch Ruhe in hektischen Situationen, ein lösungsorientiertes Organisationstalent und die Fähigkeit, zuzuhören zeichneten Müller-Jödicke aus; damit sei er für sein neues Leitungsamt bestens ausgerüstet.

 

Eine besondere Rolle habe in den zurückliegenden zwölf Jahren immer auch der Dreisatz „Kita, Kirche, Grundschule“ gespielt, erklärte Jonas weiter. Rainer Müller-Jödicke selbst habe ihm berichtet, dass diese Kombi – die religionspädagogische Begleitung der Kita, die Tätigkeit im Pfarramt und der Religionsunterricht in der Grundschule – zu „180 Prozent“ gepasst habe. Ähnlich verhielt es sich mit dem ländlichen Charakter Engelbostels und der lebendigen Dorfgemeinschaft, in der die Kirche eine wichtige Funktion hat. „Manches bleibt, mitunter schmerzhaft, offen, neben den vielen Früchten deines Wirkens“; auch diese Erkenntnis verschwieg der Superintendent nicht.

„Es hat mir Spaß gemacht mit euch“, erklärte Müller-Jödicke selbst in seiner letzten Predigt als Pastor der Martinskirchengemeinde. Viele schloss er in dieses „euch“ ein: den Kirchenvorstand mit seinen vielfältigen Talenten und Begabungen, die Mitarbeitenden der Kirchengemeinde, alle ehrenamtlich Engagierten, die Kolleg*innen im verbundenen Pfarramt und im Kirchenkreis, die Dorfgemeinschaft, mit der es immer wieder gemeinsame Aktivitäten gab und gibt. „Es ist einfach toll, wie viele hier dabei mitmachen, den Segen weiterzugeben, und ich bin zuversichtlich, dass es hier gut weitergehen wird“, schloss Müller-Jödicke seine Dankesworte.

Mit Erinnerungen an zwölf intensiv erlebte Jahre dankten Heiko Fienemann und Jutta Köster im Namen des Kirchenvorstandes ihrem langjährigen Pastor; Vertreter*innen der Martinskita, der Grundschule, des Ortsrates und des Pfarramtes Langenhagen-Süd schlossen sich mit Dankesworten an. Auch musikalische Grüße erklangen; unter anderem ein heiter-verspieltes „Muss i denn zum Städtele hinaus“ von der Orgel.

„Manche Dinge müssen in der Vakanzzeit offenbleiben – sonst wäre euer Pastor überflüssig gewesen, sonst bräuchtet ihr keinen neuen“, gab Dirk Jonas der Martinskirchengemeinde schließlich mit auf den Weg. Die Gemeinde solle zuversichtlich sein, dass sich eine passende Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Rainer Müller-Jödicke finden werde.

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